LEBENSTHEMEN BETREFFEN ENTWEDER UNSERE ÄNGSTE ODER UNSERE EMOTIONEN

Ich unterscheide bewusst die Aspekte von Ängsten und die Aspekte von Emotionen. Obwohl Ängste global gesehen ebenso zu den Grundemotionen gehören, unterteile ich sie in zwei Kategorien. Physische ÜBERLEBENSÄNGSTE und emotionale BEZIEHUNGSÄNGSTE. Das betrifft in der Aktivierung zwei unterschiedliche Hirnareale. Ich mache also einen Schnitt, da es sich im Erkennen, in der Verarbeitung, in der Auflösung, um zwei unterschiedliche Hirnareale handelt, welche unterschiedlich angesprochen werden können und sollten, um wirksame Resultate zu erzielen.

Das emotionale Hirn, wie der weltbekannte Wissenschaftler Dr. Bessel Van der Kolk (USA) es nennt, entspricht den beiden Hirnarealen vom Reptilienhirn einerseits und dem darüber liegenden limbischen System andererseits. Es geht dabei um zwei Grundgebiete im Hirn: Reptilienhirn mit den körperlichen Überlebensfunktionen ( gekoppelt mit Ur-Angst/Instinkt/ physisches Überleben/Sicherheit) und limbisches System mit den Grundemotionen von Freude, Trauer, Wut und damit verbundenen emotionalen Ängsten.

Unterscheiden wir hierfür:

  1. Emotionen betreffend Überleben/Tod: (UR)- ANGST --> Hirnstamm / Reptilienhirn / Instinkte / physisches Überleben/ autonomes Nervensystem ---> fertig und komplett funktionsfähig nach der Geburt
  2. Emotionen betreffend den "emotionalen Farben" des Lebens mit FREUDE, TRAUER, WUT, BEZIEHUNGSÄNGSTEN als Grundemotionen ---> limbisches System/ zentrales Nervensystem --> entwickelt sich erst nach der Geburt ganz und wird durch Erfahrungen des Lebens erst funktionsfähig und weiter geformt

Beide Systeme gemeinsam, genannt das emotionale Gehirn, beeinflussen ca 70 bis 80 % unseres Lebens. Das Meiste davon ist unbewusst. Emotionen tauchen in vielen Momenten unseres Lebens auf. Ob spürbar, übertrieben oder unterdrückt. Immer sind sie da. Das gilt nicht nur für den privaten, sondern auch für den geschäftlichen Bereich. Wir können diese Tatsache ignorieren oder sie nutzen. Wer den Zugang zu den Emotionen kennt, der wird erfolgreich sein können. Eine gute "Kontrolle" und einen guten Zugang zu den menschlichen Emotionen ermöglicht erst eine Freiheit des Handelns.

Georg Häusel, ein bekannter Marketingforscher beschreibt: "Marketers" (Marketingexperten) also stellen sich heute die Frage, wie sie alles „emotionalisieren" können. Es ist aber wichtig zu wissen, wie das Gehirn wirklich funktioniert, damit die richtigen Emotionen angesprochen werden."

Das sehe ich genauso. Klinisch betrachtet macht es darum aus meiner Sicht durchaus Sinn, die beiden Hirnareale (des Hirnstamms und autonomen Nervensystems einerseits und andererseits des limbischen Systems) und die damit verbundenen Emotionen erstmal auseinanderzuhalten. Diese Unterscheidung gibt uns möglicherweise einen zusätzlichen Schlüssel, den „HUMAN KEY", um besser zu verstehen, wie der "Mensch" funktioniert, welche Areale im Hirn damit verbunden sind und wie wir dieses Verständnis nutzen können. Es gelingt mittels dieser Unterscheidung zu verstehen, dass Ur-Ängste im Gegensatz zu Beziehungs-Ängsten keine Krankheit sind und wie sie geheilt werden können, wenn sie ein pathologisches Ausmass annehmen.

Emotionen sind Teil unseres Lebens. Der Umgang mit beiden Aspekten sollte idealerweise mit den entsprechenden Hirnarealen angesprochen werden, um nachhaltig gute Resultate erzielen zu können. So stellt sich die Frage: wie funktionieren wir im Zusammenhang mit UR-Ängsten und wie im Zusammenhang mit Emotionen. Wenn wir sozusagen den HUMAN KEY, das heisst die unterschiedlichen Areale des Hirns auf Grund der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen, entstehen zum Teil überraschend neue Aspekte und Möglichkeiten. Dies gilt für viele Bereiche menschlichen Lebens. Sowohl für private, wie auch für geschäftliche Bereiche.