"Holistic" im Kontext von Leadership

Holismus (altgriechisch holos – „ganz“) ist die Vorstellung, dass Systeme und ihre Eigenschaften als Ganzes und nicht nur als Zusammensetzung ihrer Teile zu betrachten sind. Die Auffassung ist, dass ein System nicht vollständig aus dem Zusammenwirken aller seiner Einzelteile verstanden werden kann (bottom-up), und dass die Bestimmung der Einzelteile von ihrer funktionalen Rolle im Ganzen abhängig ist (top-down)[1]. Der Holismus ist die entgegengesetzte Position zum Reduktionismus und geht von der nicht vollständigen Erklärbarkeit des Ganzen aus den Teilen aus.

In der griechischen Antike wurde die Vorstellung von der Welt als ein in sich Ganzes erstmals philosophisch begründet. Von Aristoteles[2] stammt bekanntlich das Zitat: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“.

Leadership wird im Allgemeinen mit der Führungstätigkeit von Menschen erklärt, die für mehr oder weniger große Teile einer Organisation die Ergebnisverantwortung tragen. Die Auffassung der Aufgaben von Führungskräften sind nicht einheitlich, aber doch lassen sich mehrere übereinstimmende Begrifflichkeiten finden, wie die Zielausrichtung des Unternehmens mitbestimmen, das Fällen von richtungsweisenden Entscheidungen, Förderung von Kompetenzen der Mitarbeitenden, Optimierung der Prozessabläufe unter Einbezug der Ressourcen, Konflikte lösen und Kommunikationswege sicherstellen. Die Aufzählung ist sicherlich nicht vollständig und beinhaltet weitere Merkmale, die in der Literatur zu finden sind.

Der holistische Ansatz in Bezug auf die Führung in Organisationen ist ein integrierender Ansatz, der sowohl die mechanistische als auch die systemische Perspektive einschließt und auch metaphysische Aspekte berücksichtigt.

 

Pablo Picasso hat es so gesagt:

„The meaning of life is to find your gift. The purpose of life is to give it away”.

 

Spirituelle Unternehmen

Als Gemeinschaft werden wir auf der Basis der holistischen und achtsamen Führung weiter Gedanken machen, wie Unternehmen in der Zukunft aussehen. Wenn man den Begriff der Spiritualität übersetzt und in einen Business Kontext stellt, geht es um eine höhere Bewusstseinsstufe, auf der sich unsere schöpferische Kraft auf dem Nährboden einer achtsamen Führung weiterentwickeln und entfalten kann.

Es ist eine mitfühlende Verbundenheit mit Dimensionen, die über die eigenen Grenzen hinausgehen und eine höhere Form der Ganzheit und des Verstehens darstellt.

Ist Spiritualität nicht auch eine immerwährende Suche nach dem Sinn und Grund des menschlichen Lebens, um die Verbundenheit mit einem größeren Ganzen zu verstehen? Funktionieren Unternehmen in einer komplexen und materialistischen Welt in den Ansätzen nicht bereits so und machen an den Landesgrenzen nicht halt? Es kann festgehalten werden, dass die Weiterführung dieser Gedanken zu einem anderen Führungsverständnis führt und die Unternehmen weiter in die gesellschaftliche Verpflichtung einbindet.

Holistische Führung beginnt mit einer inneren Reise zum Verstehen des „Selbst“ und dem Vorleben und Handeln der tiefsten verbundenen Werte. Es kann als moralischer und spiritueller Weg erfahren werden, der die Bedeutung der Seele unausweichlich kreuzt. In einem Unternehmen findet sich die Aggregation dieser Wechselwirkung und Resonanz wieder und lässt Unternehmen in der Zukunft ethischer, nachhaltiger und bewusster handeln, ohne dass ihr die ökonomische Grundlage entzogen wird.

 

[1] Wikipedia

[2] Griechischer Universalgelehrte 384 v.Chr. – 322 v.Chr.